Geschichte

DIE GESCHICHTE DES TANNHEIMER FREIBADES

GEGENWART

Tannheim hat sein Freibad zurück und die Geschichte des Tannheimer Freibads geht weiter. Hoffen wir gemeinsam, dass die Stadt Villingen-Schwenningen, unsere Dorfgemeinschaft und unsere Freunde aus den Nachbargemeinden nicht aufhören, das Tannheimer Freibad, wo immer es geht, zu unterstützen und weiterhin dabei mithelfen es zu erhalten, damit unsere Kinder und Kindeskindes sich auch in Zukunft genauso über das Tannheimer Freibad freuen können, wie wir es nunmehr seit über 50 Jahren tun.

Die Rettungsgeschichte des Tannheimer Freibads ist inzwischen bundesweit bekannt, so dass auch der Bundespräsident sowie die Bundesregierung aufmerksam werden.

2006/2007

JUNI 2005

Die Bürgerinitiative zur Rettung des Freibads Tannheim eröffnet ihre erste Badesaison. Doch bevor es tatsächlich dazu kam, musste schnell gehandelt werden, denn die Zeit war extrem knapp. Neue Strukturen mussten erdacht und in weniger als einem viertel Jahr umgesetzt werden, notwendige Sanierungen, Verbesserungen und eine Fülle von schier unlösbaren Aufgaben standen an. Das Verlegen des Eingangsbereichs und die Übernahme der Bewirtung, war eine weitere Konsequenz der Rettungsidee, die sich im Nachhinein als eine der besten aller Ideen herausstellte.

Über 50 Frauen und Männer erklärten sich bereit, aktiv und unentgeltlich mitzuarbeiten um sich die 70-Stunden-Woche im Kiosk untereinander aufzuteilen, Kuchen zu backen, beim Putzen zu helfen, die Grünanlagen zu pflegen, die ganze Wassertechnik perfekt zu organisieren oder wie auch immer sonst einen Beitrag zur Rettung des Tannheimer Freibads zu leisten.

Und es gelang tatsächlich!

Dank der Unterstützung von unglaublich vielen Seiten gelang es dem Förderverein alles rechtzeitig fertig zu stellen und das Bad termingerecht zu eröffnen.

Zehn Vereinsmitglieder lassen sich von der DLRG zu Rettungsschwimmern ausbilden.

rettungsschwimmer

MAI 2005

JANUAR - MAI 2005

07. Januar | Erstes Gespräch mit der Bäder GmbH der Stadt Villingen-Schwenningen.
01. Februar | Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen Dr. Rupert Kubon unterstützt die Idee eines Fördervereins und sagt Hilfe zu.
13. Februar | Gründungsversammlung des Fördervereins mit 34 Mitgliedern.
März | Erste Aufbau- und Sanierungsarbeiten beginnen.
25. April | Der Förderverein Freibad Tannheim e.V. wird in das Vereinsregister eingetragen.
28. April | Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt.
04. Mai | Der Förderverein wird Eigentümer des Freibads Tannheim zu einem Kaufpreis von einem Euro plus 16 % Mehrwertsteuer.
11. Mai | Der Gemeinderat der Stadt Villingen-Schwenningen beschließt, das Freibad in Tannheim bis mindestens zum Jahre 2009 mit jährlich 30 000 Euro zu unterstützen

Die Stadt schließt das Tannheimer Freibad.
Was viele befürchtet haben tritt tatsächlich ein: Aus Kostengründen sollen zwei von drei Freibädern der Stadt Villingen-Schwenningen geschlossen werden, so auch das Tannheimer Freibad. Wut, Unverständnis und Machtlosigkeit machen sich breit und ganz Tannheim steht unter Schock: Kann und darf es wirklich sein, dass das kleine, familienfreundliche Freibad – und wahrscheinlich dann für immer – geschlossen wird? Ist nun alles vorbei oder gibt es noch eine Möglichkeit, die drohende Schließung zu verhindern? – Die Zeit läuft gegen Tannheim, denn wie soll man in nur fünf Monaten den gesamten Badebetrieb in die eigene Hand nehmen? Die Geschichte des Tannheimer Freibads scheint nach 47 Jahren beendet zu sein.

DEZEMBER 2004

2003/2004

Protestaktion des Ortschaftsrats.
Nachdem sich seitens der Stadt Villingen Schwenningen klar heraus kristallisierte, dass das Freibad Tannheim geschlossen werden soll, hat der Ortschaftsrat Tannheim kurz entschlossen einen Freibad Ausschuss gebildet. Einziges Ziel dieses Ausschusses war der Erhalt des Freibades Tannheim. Zwischen Juli 2004 und Januar 2005 wurden verschiedene Lösungsvorschläge und Konzepte erarbeitet. Am erfolgversprechensten war folgende Variante: „Gründung eines Fördervereins der von der Stadt Villingen Schwenningen mit jährlich ca. 32.000,- € unterstützt werden soll“. Dieses Konzept hatte die entscheidenden Vorteile, dass das Freibad Tannheim erhalten bleibt und die Kosten für die Stadt Villingen Schwenningen von ca. 95.000,- € auf 32.000,- € reduziert werden könnten.“ Dieser Vorschlag wurde dem Oberbürgermeister, der BVS und allen Gemeinderatsfraktionen in Villingen-Schwenningen vom Freibad-Ausschuss des Ortschaftsrates Tannheim vorgestellt. Um diesem Anliegen auch in der Öffentlichkeit verstärkt Gehör zu verschaffen wurde vom Ortschaftsrat Tannheim eine Protestaktion vorbereitet und vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung durchgeführt. Das Echo in Presse, Hörfunk und Fernsehen war entsprechend positiv.

protest

Angst um das Freibad.
„Die Stadt plant mittelfristig die Schließung des Tannheimer Freibads“. Da die Stadt Villingen-Schwenningen hoch verschuldet ist, werden erste Ideen geäußert, wie Geld einzusparen sei. So stehen auch die Freibäder in Tannheim und Schwenningen ganz oben auf der „Giftliste“. Gemeinsam mit allen Beteiligten werden erste Lösungsideen diskutiert, wobei man zu keiner klaren Lösung kommt. Parallel bildete der Ortschaftsrat ab Juli 2004 eine Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit der möglichen Freibadschließung beschäftigte und nach Möglichkeiten suchte, diese zu verhindern.

2003

1972

Eingliederung von Tannheim.
Inzwischen lockte das Land mit den Fusionsprämien für Gemeindezusammenschlüsse. Mit der Androhung der Zwangseingemeindung aller Gemeinden unter 2000 Einwohnern blieb den kleinen Gemeinden nichts anderes übrig, als einen Partner zu suchen, der das Meiste bot. Schon 1968 hatte Tannheim nach einer Bürgerbefragung die Eingliederung in den Kreis Villingen beim Land beantragt, diese wurde aber wegen der Verwaltungsreform nicht mehr durchgeführt. Der Trend nach Villingen war also klar. Über eine hohe Fusionsprämie konnten alle anstehenden Maßnahmen verwirklicht werden. Dazu kam auch die Erweiterung der Liegewiese und die Beheizung des Schwimmbades.Dennoch war nicht jeder über die Entscheidung froh, dass Tannheim seine lange Eigenständigkeit aufgibt, was selbst bei der Fastnacht 1972 zur Nachdenklichkeit anregte.So kam es zu der wichtigen Zusatzvereinbarung, die neben dem Bau einer Turn- und Mehrzweckhalle u.a. auch die Beheizung des Schwimmbades sichern sollte.

Orkan über dem Schwarzwald.
Um die Schließung des Freibades zu verhindern, konnten mit Müh und Not 12.000,– DM für eine Umwälzanlage im Haushalt eingesetzt werden. Denn große Maßnahmen standen vor der Tür: Kindergartenerweiterung, Flurbereinigung, Anschluss an die Kläranlage Wolterdingen, Bau einer Festhalle, Ausbau der Kanalisation und anderes.

1967

1957

Tannheim baut ein neues Freibad.

Als erste Bademöglichkeit gilt das Moorbad, welches im Dritten Reich vom Arbeitsdienst 1937 / 1938 an der Stelle der heutigen Wassertretstelle gebaut wurde.Es war ein Naturbad. Befestigt war es durch einen Knüppeldamm. Es gab ein Sprungbrett und ein Kinderabteil. Beim Kinderbad war ein Lattenrost angebracht,um ein Ausrutschen auf dem glitschigen Boden zu verhindern. Der Aussenbereich war mit Stangen abgegrenzt.Die Freude über das Bad hielt nicht lange an. Ein Hochwasser am Anfang des Krieges riss ein großes Loch in den Knüppeldamm und das Wasser floss zurück in den Wolfsbach. Zurück blieb ein großer Tümpel, der in den Nachkriegsjahren wieder zugeworfen wurde. Das schöne Umkleidehaus war nach dem Krieg Treffpunkt der Jugend.

1937